Innere Werte sind immateriell. Es sind Ideen darüber, wie wir unsere Bedürfnisse in Harmonie mit der Gesellschaft ausleben können. Sie sind schlagwortartig mit einem einzelnen Substantiv überschrieben.
Die Werte, über die wir sprechen wollen, sind immateriell. Es sind Vorstellungen eines Einzelnen oder einer Gruppe, wie ein gesunder Mensch sich verhalten sollte. Korrekterweise müsste man in einer Diskussion über Werte von Wertvorstellung sprechen, denn es sind Vorstellungen, Ideen, Ideale – rein geistiger Natur.
Werte sind Wertvorstellungen, die wir der Einfachheit halber als Werte bezeichnen. Weil es praktisch ist, benutzen ich im weiteren Verlauf das kurze Wort Werte synonym zu Wertvorstellungen.
Die Kernwerte sind die Werte mit der obersten Priorität - das „wofür ich lebe“.
Sie sind eng mit dem Selbstbild gekoppelt.
Es ist uns nicht nur wichtig, wie wir uns selbst gerne sehen.
Wichtig ist uns auch, wie uns die anderen sehen. Bei Kindern und Jugendlichen mögen Werte noch nicht ausgereift sein. Hier werden gerne die Werte der Peergroup übernommen.
Das kann sehr unterschiedlich ausfallen: Der Freundeskreis mit Töchtern aus gutem Haus, die Streetgang oder die freiwillige Feuerwehr. Der Heranwachsende übernimmt die Werte einer Gruppe, der er sich zugehörig fühlt – wo er akzeptiert werden will.
Der Anti-Wert ist das Gegenteil vom Wert.
Wenn du dich über Ignoranz furchtbar aufregen kannst, dann ist das Gegenteil dein Wert: Respekt. Ignoranz ist der Anti-Wert zu Respekt.
Warum streiten wir?
Weil jemand einen unserer Wertvorstellungen mit Füßen tritt. Einer unserer Werte wird verletzt und wir fühlen uns angegriffen. Bei jedem Streit verteidigen wir unsere Werte!
Bei einem Streit sind wir mit dem Anti-Wert konfrontiert.
Was bringt dich auf die Palme?
Tipp: Finde 10 Gegensatzpaare: Anti-Wert - Wert!
Grundsätzlich
ist ein Wert das, was jeder unterschreiben kann. Aber auch hier
gibt es ein Zuviel des Guten.
Wird ein einzelner Wert vom Individuum überbetont, gerät das Individuum dennoch in Konflikt mit der Gesellschaft. Wenn ich z.B. Freiheit überbetone, bin ich nicht mehr kompromissfähig und werde zum Einzelgänger.
Dieses Verhalten wird oft als egoistisch bezeichnet und hat einen negativen Beigeschmack.
Wenn man einen Wert überzieht, treibt er Stilblüten, fördert exzentrisches Verhalten und produziert Außenseiter. Das könnte ein militanter Vegetarier sein, der mit Waffengewalt den Hühnerhof stürmt, um die gequälten Tiere von ihrem Leid zu befreien.
Der Komplementärwert ergänzt den
Wert. Er stellt einen Zugang dar – hält den Wert im grünen
Bereich.
Der überbetonte Wert liegt dem Anti-Wert diametral gegenüber. Um die goldene Mitte zu finden, kann der Komplementärwert hilfreich sein. Eine direkte Rückkehr vom Anti-Wert zum Wert ist oft mühsam. Hier kann der Komplementärwert eine große Hilfe sein.
Der Zugang über den Komplementärwert hilft, nicht in Anti-Wert oder überbetonten Wert abzudriften. Er könnte auch Zugangswert, Ankerwert, oder ergänzender Wert genannt werden.